SCHAD LECTURE 23: Besuch in der Anstalt

Christian Schad malt 1918 im Genfer „Asile de Bel-Air“
Vortrag von PD Dr. Thomas Röske, Sammlung Prinzhorn Heidelberg

Im Rahmen der Reihe „SCHAD LECTURE“ stellen renommierte Referenten besondere Aspekte im Werk Christian Schads und seiner Zeitgenossen in den Mittelpunkt. Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr, spricht dieses Mal PD Dr. Thomas Röske, Leiter der international bekannten Sammlung Prinzhorn in Heidelberg, über die Charakterstudien Schads von Patienten einer Schweizer Nervenheilanstalt, die in seinem Werk eine ganz besondere Stellung einnehmen. 1918, am Ende des Krieges, den Christian Schad in der Schweiz verbracht hatte, hielt er sich für vier Wochen in der Genfer „Irrenanstalt“ Bel-Air auf. Der Direktor hatte ihn eingeladen, eine Reihe von Öl-Studien nach Patienten zu malen. Diese kleine Werkgruppe steht in einer langen Tradition von Darstellungen „Wahnsinniger“ seit dem 18. Jahrhundert und ist Thema des Vortrags. Die diesjährige „SCHAD LECTURE“ findet vor der Aufführung von „Fast Normal – next to normal“ (2.5.2023, 19.30 Uhr) im Aschaffenburger Stadttheater statt. Das Pulitzerpreis-gekrönte Musical ist ein starkes Plädoyer für die Enttabuisierung psychischer Krankheiten und gehört zu dem Format „Theater setzt Themen!“, das in dieser Saison unter dem Leitmotiv „Anders als normal? Normal anders!“ steht. Dieses Spielzeitthema hinterfragt kritisch, was wir in vielen täglichen Bereichen als „normal“ betrachten. Hierzu zählt unter anderem auch die geistige Gesundheit und in Verbindung damit der Umgang mit psychisch erkrankten Menschen, der auch in Christian Schads einfühlsamen Charakterstudien thematisiert wird.

Eintritt frei

www.museen-aschaffenburg.de